Freitag, 17. April 2015

Song of the mocking bird





Song of the mocking bird – das Lied der Spottdrossel

Auch dieses Stück stammt aus der Feder unseres ehemaligen Pastors Uwe und ist das letzte was er für uns geschrieben hat. Da er bereits in die Schweiz gezogen war als wir es Weihnachten 2012 aufführen wollten, schickte er es uns Stück für Stück während der Adventszeit. Bis auf die letzte Szene, auf die warteten wir vergeblich. Und so haben wir uns am 23. Dezember noch ein eigenes Ende geschrieben, ganz ohne Worte.
In einem Wald, fern von Menschen, leben viele Vögel. Es herrschen Neid, Missgunst und Streit unter ihnen, nur der kleine Spatz Fips scheint davon unberührt. Als er eines Tages aus Versehen in den mürrischen Raben flattert, erfährt er auch wieso. Einst gab es das „große Lied“ das Frieden verbreitete und alle Vögel gemeinsam sangen, bis eines Tages die Spottdrossel das Lied stahl. Seitdem herrscht Uneinigkeit unter den Vögeln. Um Fips das Wesen der Spottdrossel zu zeigen, ziehen die beiden mit Fips Freunden, den beiden vorlauten Blaumeisen und der ewig mit ihnen streitenden Dohle los. Auf einem Schrottplatz werden sie Zeuge ihrer Hinterhältigkeit, als sie beobachten, wie die Spottdrossel die Elster, die für sie etwas Wichtiges gestohlen hat, hintergeht. Empört und nachdenklich überlegen sie wie man das Lied zurückerlangen kann. Dabei hilft ihnen die alte verschlafene Eule, den sie weiß, dass das Lied zurückkehren wird, so heißt es in der Prophezeiung: ein Vogel von dem es niemand erwartet und der Stern, irgendwas mit einem Stern…zzz. Während sich die Freunde auf den Weg machen den Stern zu suchen, begegnet die Spottdrossel dem Star, der die Melodie des großen Liedes summt. Erschrocken über die Möglichkeit, dass das Lied zurückkehrt versucht sie ihn von den anderen fern zu halten. Mit der Aussicht auf eine Karriere als  berühmter Sänger gelingt es ihr, den Star auf die einsame Lichtung unter dem Stern zu schicken. Während sie noch überlegt wie er ganz verschwinden könnte, wird die Spottdrossel vom Habicht überfallen. Im Austausch für ihr Leben bietet sie den Star und, auf Wunsch des Habichts, auch die Nachtigall als Ersatzmahlzeit an. Mit einer nun perfekten Intrige sucht sie die Nachtigall auf, um sie gegen den Star aufzuhetzen und auf die Lichtung zu locken. Zeitgleich treffen nun alle Parteien ein und es kommt zu einem großen Kampf zwischen den
neun Vögeln. Kurz bevor die Situation eskaliert, tritt der Spatz vor und singt mit einem Mal das „große Lied“. Zwischen den Vögeln kehrt Harmonie ein und die Spottdrossel zieht sich geschlagen zurück. Zuletzt tritt auch die Eule auf, die sich endlich an die ganze Prophezeiung erinnern kann.

Dieses Weihnachtsmärchen ist mit seiner eher düsteren Atmosphäre ein besonderes Stück, allerdings auch das unfertigste. Da mittendrin noch ein Schauspieler dazu kam mussten wir die Rolle der Blaumeise in Babs und Boris teilen. Mit der letzten Szene fehlte uns natürlich das Wichtigste. Gott sei Dank wussten wir schon, dass Fips am Ende das „große Lied“ singen sollte. Besonders die textlastigen Rollen hätten sich das Textbuch früher gewünscht. Aber am Ende hat alles geklappt. Und es hat uns genug gefallen, dass wir dieses Jahr mit diesem Stück auf den Kirchentag nach Stuttgart fahren. Vor einigen Freiwilligen liegt nun in den nächsten Wochen die Aufgabe Uwes metaphernreiche Sprache umzuschreiben, damit die Legende nicht mehr so stark nach Weihnachten sondern eher nach dem Kirchentags Motto „ Klugheit“ klingt. Wenn uns das gelingt, haben wir ein einmaliges Theaterstück, mit wunderschönen, detailreichen Vogelkostümen, ganz ohne Flügel und Pappmasken, die dem Ernst der Geschichte nicht gerecht würden.

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